Freiheit und Eigenverantwortung von Anfang an

Angesichts der großen Bildungsdefizite durch die Pandemie fordern wir Jungen Liberalen München die Schlüsselkompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen verstärkt im Unterricht an der Grundschule zu fördern sowie Schülerinnen und Schüler mit entsprechenden Defiziten auf Basis einer regelmäßigen Lernstandsdiagnostik gezielt zu fördern. Dazu sollen gezielt Sprachfördergruppen, die in Regelklassen integriert werden, gebildet werden, um Schülerinnen und Schüler, die kein ausreichendes Sprachniveau haben gezielt zu unterrichten.

Eigenständiges Lernen durch Scheitern bis zum Meistern

Wir Jungen Liberalen München fordern, an Schulen materiell vielseitig ausgestattete Räume zu schaffen, in denen Lehrerinnen und Lehrer nicht als Instruktor, sondern als Begleiter im Lernprozess fungieren (Maker Spaces), um Schülerinnen und Schüler in einer neuen Lernkultur dazu zu befähigen, eigenständig sowie eigenverantwortlich zu lernen und dabei ihre Fähigkeiten und Lernstrategien inkrementell zu verfeinern.

Ernährung darf uns nicht Wurst sein

Egal ob es das Mittagessen mit der Familie ist, ein Snack zwischendurch oder der Döner nach der Party – Ernährung nimmt einen wichtigen Teil in unserem Alltag ein. Dabei geht es beim Essen aber nicht nur um Appetit oder Hunger, sondern vielmehr um unsere Gesundheit.

Gefährlich wird es dabei immer dann, wenn Essen nicht mehr nur Bestandteil unseres Alltages ist, sondern diesen bestimmt.

In Deutschland leiden ca. 22 % aller 11- bis 17-jährigen an einer Essstörung in Form von Anorexie, Bulimie oder auch Binge-Eating. In diesem Alter besteht eine besondere Gefährdung ein unnormales Verhältnis zum Essen zu entwickeln und vor allem zu behalten. Ernährung als Thema muss ganzheitlich betrachtet werden, es geht nicht um Über- oder Untergewicht, für uns zählt eine entsprechende Aufklärung über gesunde Ernährung und ein gesundes Verhältnis zum Essen von Kindesbeinen an.

Daher fordern wir:

  1. Ernährung soll in die Schulbildung eingebunden werden. Wir wollen dabei eine fächerübergreifende Aufnahme des Themas der ausgewogenen Ernährung und notwendigen Nährstoffe für den Körper. Zudem soll in unteren Jahrgangsstufen ein Hauswirtschaftsunterricht möglich sein, der genau diesen Fokus aufgreift und in diesem Rahmen auch das gesunde Kochen erproben. Wichtig ist uns jedoch, dass dieser Unterricht von ausgewogener Ernährung, ihren Vorteilen und sportlicher Betätigung ausgeht, anstatt lediglich bestimmte Lebensmittel zu „verteufeln“. Weiterhin müssen Essstörungen und ihre Gefahren in den Unterricht aufgenommen und den Schülerinnen und Schülern erklärt werden.
  2. Essstörungen dürfen kein Tabuthema sein. Schulisches und medizinisches Personal, Eltern aber auch Mitschüler müssen lernen was Symptome und Anzeichen von Essstörungen sind und dazu ermutigt werden, bei einem entsprechenden Verhalten Betroffene oder bestimmte Ansprechpartner, wie Lehrer oder Schulpsychologen, auf dieses aufmerksam zu machen.
  3. Weiterbildungsmöglichkeit für Studenten und Berufstätige, die von Universitäten, Hochschulen, Berufsschulen und Arbeitgebern angeboten werden. In Verbindung mit Stress, der aus Lehre, Beruf oder Studium resultiert, entwickeln sich ungesunde oder von Mangel geprägte Ernährungsweisen. Hier sollen entsprechende Möglichkeiten zum Beispiel von Seiten der Krankenkasse, aber auch in Kooperationen mit externen Partner angeboten werden, wie eine Ernährung im stressigen Alltag aussehen kann, die zudem kostensparend ist.
  4. Sport, eine ausgewogene Ernährung und Gesundheit funktionieren am besten zusammen. Deswegen soll in den Kinderabteilungen bzw. den Abteilungen für Jugendliche auch das Thema Ernährung und dessen Verbindung zum Sport angesprochen werden. Dazu gehört auch das Warnen vor exzessiven Sporteinheiten. Weiterhin soll der Sportunterricht an Schulen den Kindern und Jugendlichen vermitteln, wie sie Sport am besten in ihren Alltag integrieren und diesen auf ihre Bedürfnisse ausrichten können.

Schulautonomie neu denken

Schulen sollen eigenverantwortlich Entscheidungen über ihren Betrieb treffen können. Deswegen fordern wir Jungen Liberalen München, dass Schulen vollständige Personalhoheit und Budgethoheit erreichen. Dies soll insbesondere die Kompetenz einschließen, Karrierewege und Hierarchiestufen selbstständig zu gestalten, aber auch variable Gehälter nach selbst gewählten Kriterien einzuführen sowie didaktische Konzepte eigenständig zu entwickeln. Damit soll ein Wettbewerb zwischen Schulen ermöglicht werden, wodurch sich diese kontinuierlich weiterentwickeln müssen. Bestehende Strukturen sollen damit hinterfragt und ggf. neu gedacht und angepasst werden können.

Schulpsychologie ist nicht nur ein Nebenfach

In letzter Zeit scheinen wir uns weniger von Jahr zu Jahr als vielmehr von Krise zur Krise zu bewegen: Klimawandel, Corona, Krieg in der Ukraine, Inflation. Dieses Geschehen lässt auch Kinder und Jugendliche nicht unberührt – Zukunftsängste und mentale Probleme sind fast überall präsent.

Diese Herausforderungen kommen auch an unseren Schulen an. Schließlich verbringen Kinder und Jugendliche den Großteil ihrer Zeit dort und tragen ihre Sorgen und Ängste in diese hinein. Ein erster Ansprechpartner für Schülerinnen und Schüler stellen hier Schulpsychologen dar. Um deren Position zu fördern und zu stützen fordern wir daher:

  1. Eine Abschaffung von verbindlichen Vorgaben der Fächerkombination mit Schulpsychologie an Realschulen und Gymnasien.
  2. Eine Förderung und Initiative zum Ausbau vom Lehramtsstudium mit dem Fach „Psychologie mit schulpsychologischem Schwerpunkt“ an den bayerischen Universitäten.
  3. Die Tätigkeit in der Schulpsychologie mehr am klinisch-psychologischen Aspekt der wissenschaftlichen Psychologie zu orientieren. Damit soll der Spielraum der Schulpsychologen, sich den Problemen der Schülerinnen und Schülern anzunehmen erweitert werden, anstatt immer nur die Zuständigkeiten für seelische Störungen an Jugendsozialarbeit oder ambulante und stationäre Psychotherapie weiterzureichen.
  4. Psychische Krankheiten dürfen aber auch im Schulpsychologiestudium nicht stigmatisiert und unter den Tisch gefallen lassen werden. Daher muss den Studenten während des Studiums verdeutlicht werden, welcher Verantwortung sie als Schulpsychologe gegenüberstehen und wie wichtig in diesem Zusammenhang auch ihre eigene psychische Gesundheit ist.

Digitaler Studierendenausweis

Die Jungen Liberalen München setzen sich dafür ein, dass an allen bayerischen Hochschulen ein vollständig digitaler Studierendenausweis eingeführt wird.

Der Studierendenausweis soll dabei folgende Voraussetzungen erfüllen

  • Der Ausweis soll in ganz Bayern anerkannt werden, dazu stellen wir uns einen einheitlichen QR-Code vor, über den der Studierendenstatus validiert werden kann
  • Es soll möglich sein, den Ausweis in ein digitales Wallet, z.B. Apple Wallet, zu laden und sich darüber zu identifizieren
  • Bezahlungsterminals, z.B. in der Mensa, müssen – falls noch nicht vorhanden – NFC-fähig gemacht werden, damit auch mit dem digitalen Ausweis die Zahlung möglich ist
  • Der digitale Studierendenausweises kann zusätzlich oder ersatzweise zum analogen Studierendenausweis verwendet werden. Die Studierenden sollen hierbei Wahlfreiheit haben.
  • Im Geltungsbereich des jeweiligen Verkehrsverbunds sollte das Studierendenticket für den ÖPNV auch digital verfügbar sein
  • Die Ausstellung und Verlängerung des Ausweises sollte ebenso komplett digital erfolgen

Antragsteller: Leonard Deutsch, Max-Malte Hansen, Theresa Esser, Maximilian Kretschmann, Emily Müller


Gültigkeit: 5 Jahre

Wieder Luft zum Atmen – Maskenpflicht in Bibliotheken lockern

Die Jungen Liberalen München fordern das Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (StMWK) in Anbetracht der aktuellen Lage dazu auf, die bestehende Maskenpflicht am Platz in den Bibliotheken unter Berücksichtigung verhältnismäßiger Hygienekonzepte umgehend aufzuheben.


Antragsteller:innen: Tobias Weiskopf, Anna Schnabel, Franz Märtl, Max-Malte Hansen, Maximilian Wiegand, Lucas Kalinowski


Gültigkeit: 5 Jahre

Verpfichtende Coronatests an Schulen

Die Jungen Liberalen München fordern zur Eindämmung des Coronavirus die Einführung
verpfichtender täglicher Coronatests für alle Schüler und Lehrer vor Unterrichtsbeginn. Hierbei
soll neben Schnelltests auf Selbsttests gesetzt werden.


Antragsteller: AK Liberale Schüler


Gültigkeit: 5 Jahre

Schule unkompliziert – bestehende digitale Möglichkeiten nutzen!

Die Jungen Liberalen München fordern die Ersetzung klassischer analoger Schulbücher durch die
Einführung digitaler Schulbücher. So können Lerninhalte stets auf den aktuellen Stand gebracht
werden. Hierbei soll es sich nicht nur um rein digitale Versionen der momentan gedruckten
Bücher handeln, sondern diese sollen auch um digitale interaktive Lernangebote erweitert
werden. In Zukunft soll hierbei auf auch die Möglichkeiten künstlicher Intelligenz zurückgegriffen
werden. So ermöglichen digitale Schulbücher eine individuellere Förderung und tragen so zu einer
auf die einzelne Person ausgerichteten Bildung bei. Des weiteren müssten keine schweren Bücher
mehr getragen werden. Digitale Endgeräte zur Nutzung dieser Lernangebote sollen Schülern durch
ein Leihsystem zur Verfügung gestellt werden.Außerdem setzen wir uns für die bayernweite
Einführung einer App ein, in der die Schüler Zugriff auf den Vertretungsplan, den Stundenplan, die
Hausaufgaben, ihre Noten sowie weitere relevante Informationen erhalten. Hierbei sprechen wir
uns verstärkt für die Nutzung bereits bestehender Möglichkeiten privater Anbieter aus und
fordern die Unterstützung der Schulen durch das Kultusministerium bei der Umsetzung der
Einführung dieser App.Des Weiteren fordern wir, dass beim WLAN-Ausbau an den Schulen auch
die notwendigen Kapazitäten für die Nutzung des Schul-WLANs durch die Schüler geschaffen
werden und auf schnelles WLAN gesetzt wird. Nur wenn auch die Schüler einen Zugriff auf das
Schul-WLAN haben, können digitale Endgeräte im Unterricht komplett eingesetzt werden.


Antragsteller: AK Liberale Schüler


Gültigkeit: 5 Jahre

Stayin’ alive, stayin’ alive – Erste-Hilfe stärken, Überlebenschancen erhöhen

Die Jungen Liberalen München fordern die Aufnahme von Erste-Hilfe-Kurse in den Lehrplan aller Schularten. In der Grundschulen sollen die Kinder bereits im Umfang von 8 Unterrichtseinheiten mit ersten Grundlagen wie der Stabilen Seitenlage vertraut gemacht werden. An den weiterführenden Schulen soll in der 5. bis 7. Jahrgangsstufe ein Kurs im Umfang von 12 UE, in der 8. bis 10. Jgst. im Umfang von 16 UE durchgeführt werden. Die Kurse sollen von Fachpersonal (bspw. Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter, Malteser, …) geleitet werden.

Zusätzlich sollen alle weiterführenden Schulen mit einem AED (“Laiendefibrillator“) ausgestattet werden. Schülerinnen und Schüler sollen so früh für die Benutzung der Geräte sensibilisiert und im Rahmen der Erste-Hilfe-Kurse mit deren Benutzung vertraut gemacht werden.


Antragsteller: Tobias Weiskopf


Gültigkeit: 5 Jahre