Die JuLis München fordern, Schülern eine qualitativ hochwertigere, individuellere und freiere Bildung zu ermöglichen, in der es möglich ist, sich selbst zu verwirklichen.
Daher soll das dreigliedrige Schulsystem durch ein individuelles Kurssystem ersetzt werden. Nach der Grundschulzeit sollen alle Kinder nahtlos in eine weiterführende Schule übergehen, an welcher sie je nach individuellem Leistungsniveau in Kurse eingeteilt werden.
Durch dieses System werden nicht nur die Stärken und Schwächen der Schüler viel differenzierter betrachtet, denn kein Mensch kann pauschal als gut oder schlecht bewertet werden.
Gleichzeitig wird die Durchlässigkeit des Systems und die Möglichkeit des sozialen Aufstiegs erheblich verbessert, indem Schüler nicht gleich eine gesamte Schule wechseln müssen, sondern je nach Kurs auf- und absteigen können.
Dafür muss die schulische Benotung jedoch unbedingt beibehalten werden. Um das Leistungsprinzip zusätzlich und dauerhaft zu stärken, soll die Voraussetzung für die Wahl der Kurse weiterhin an einen zu erreichenden Notenschnitt gebunden bleiben: Wer in einem Kurs sehr gut abschneidet, kann hochgestuft werden, wer schlecht ist, wird herabgestuft.
Das Kursangebot wird in Pflicht- und Wahlpflichtkurse unterteilt.
Der bundesweite einheitlich festzulegende Kanon an grundbildenden Pflichtfächern muss von jeder Schule angeboten werden. Wir zählen dazu u.a. Mathematik, eine Fremdsprache, sowie Wirtschafts- und Sozialkunde. Mindestens die Hälfte des Kursangebotes soll jedoch in der subsidiären Eigenverantwortung der Schulen liegen, welches höchstens durch Rahmenbedingungen geregelt sein sollte. Auch eine Spezialisierung auf bestimmte Gebiete ist dabei nicht ausgeschlossen.
Wir wollen zudem, dass Kinder künftig nicht mehr nur zwischen den klassischen Fächern wählen dürfen, sondern – je nach freier Entscheidung der Schulen – auch handwerkliche, künstlerische oder fachlich spezialisierende Kurse angeboten werden können.
Jeder Kurs soll je nach Schweregrad und Wochenstunden eine bestimmte Credit-Zahl geben. Es sollen zwei Schulabschlüsse möglich sein, die jeweils nach einer bestimmten Credit-Anzahl erreicht werden können: Der Mittlere Schulabschluss ermöglicht eine weiterführende Ausbildung, das Abitur auch ein Hochschulstudium. Die klassischen, fixen Schuljahre hingegen werden abgeschafft. Voraussetzung für die Zulassung zum Abitur ist eine bis dahin zu erreichende Mindest-Credit-Zahl. Im Abschlusszeugnis lässt sich an der insgesamt erreichten Credit-Zahl die Gesamtleistung des Schülers erkennen. Die belegten Kurse und Leistungen offenbaren für spätere Hochschulen oder Arbeitgeber ein sehr viel differenziertes Bild über die Fähigkeiten eines Bewerbers als der bisherige, pauschalisierende Numerus Clausus.
In der Lehre sollen künftig auch Menschen aus der Praxis die Chance erhalten, als Quereinsteiger zu unterrichten.
Weiterhin muss die Möglichkeit geschaffen werden, dass sich Schüler auch gegenseitig beim Lernen unterstützen – so sollen Tutorien eingerichtet werden, in denen ältere, gute Schüler Jüngeren bspw. Nachhilfe geben oder bei den Hausaufgaben helfen. Für diese Arbeit sollen sie, genauso wie für ehrenamtliches Engagement oder andere außerschulische Leistungen, ebenfalls Credits erhalten können, die im Zeugnis vermerkt werden.
Gültigkeit: unbegrenzt