Solidarität mit der iranischen Frauen- und Demokratiebewegung

Wir Junge Liberale München stehen solidarisch an der Seite der iranischen Frauen- und Demokratiebewegung, welche sich von den autoritären Fesseln des islamistischen Regimes befreien will. Wir fordern die Bundesregierung und die freie Welt auf, ihnen dabei aktiv zur Seite zu stehen und in Reaktion auf die staatliche Ermordung von Mahsa Amini die Sanktionen gegen das iranische Regime zu verschärfen. Dies gebietet nicht zuletzt das Ziel einer feministischen Außenpolitik, denn Frauen leiden, etwa durch den staatlichen Kopftuchzwang, am meisten unter der Unterdrückung durch die Mullahs und ihre Religionspolizei. Im Rahmen solcher personenbezogener Sanktionen sollten etwa für Angehörige der Sittenpolizei und Revolutionsgarde sowie für verantwortliche Spitzenbeamte, -politiker und deren Unterstützer Visa-Sperre verhängt, sowie Vermögen in Europa eingefroren werden. Zudem sollten die iranischen Botschafter formell einbestellt und der Bevölkerung bei der Umgehung von Zensur und Internet-Sperren z.B. durch VPN-Dienste geholfen werden. Perspektivisch sollten die Iraner/innen die Gelegenheit erhalten, selbst auf demokratischem Wege frei über die Zukunft ihres Landes zu entscheiden, ohne dass durch das Mullah-Regime und deren Wächterrat unangemessener Einfuss auf ihr aktives und passives Wahlrecht ausgeübt wird. Die Verhandlungen über das Atomabkommen mit dem Iran (JCPOA) sollte auf den Prüfstand und mindestens an die Einhaltung von Menschenrechten geknüpft werden

Handelsembargo mit Russland jetzt!

Die Jungen Liberalen München fordern ein sofortiges Handelsembargo mit Russland, insbesondere einen sofortigen Importstopp von Öl und Kohle.

Medizinprodukte sind von einem Handelsembargo ausdrücklich ausgenommen.

Weitere Bemühungen Europas, von russischen Zulieferern unabhängige Lieferketten aufzubauen, unterstützen wir ausdrücklich.

Afghanische Ortskräfte nicht im Stich lassen

Wer unter Gefahr für Leib und Leben bereit war für die Bundeswehr und damit für die Bundesrepublik Deutschland zu arbeiten und deren Sicherheit zu schützen, der hat damit ein Recht auf proaktiven Schutz vor Folter und Mord durch Aufnahme in der Bundesrepublik Deutschland erwirkt. Durch die Machtübernahme der Taliban droht afghanischen Ortskräften unmittelbare Gefahr für Leib und Leben.

Wir rufen die aktuelle und die kommende Bundesregierung deshalb dazu auf, sich umgehend und mit Nachdruck für die Evakuierung noch verbliebener Ortskräfte und ihrer Familien aus Afghanistan einzusetzen. Insbesondere fordern wir:

  • Mehr als 15.000 Ortskräften und deren Familienangehörigen wurden durch das AA, das BMI und das BMZ bereits vor Monaten eine Aufnahme zugesichert. Diese Zusagen der Bundesrepublik Deutschland nach § 22 AufenhG müssen gewahrt bleiben.
  • Dieser Kreis soll zudem erweitert werden um
    • Ortskräfte, die über Drittunternehmen Dienstleistungen für die deutschen Sicherheitskräfte in Afghanistan erbracht haben, sowie
    • akut gefährdete, schutzbedürftige Personen aus den Bereichen Journalismus, Menschenrechtsschutz und Politik, mit einem besonderen Augenmerk auf Frauen, und deren Angehörige.
  • Bürokratische Hürden für die Aufnahme der betroffenen Personen müssen abgebaut werden. Hierzu kann ein Sondervisaprogramm oder in Ausnahmefällen das “visa-on- arrival” Konzept dienen. Jedoch dürfen dabei in keinem Fall die entsprechenden Sicherheitsüberprüfungen entfallen.
  • Insbesondere Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan können als Transitländer für den genannten Kreis an Ortskräften fungieren. Hier muss die Bundesregierung umgehend diplomatische Lösungen für ein unbürokratisches Vorgehen finden.
  • Nicht nur Ortskräfte, sondern hunderttausende weitere Afghaninnen und Afghanen sind vor der erneuten Schreckensherrschaft der Taliban in angrenzende Nachbarländer geflohen. Insbesondere Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan muss Unterstützung zur Unterbringung und Versorgung sonstiger afghanischer Flüchtlinge gewährt werden.
  • Soweit möglich soll das Vorgehen deutscher Behörden abgestimmt mit unseren europäischen und transatlantischen Partnern erfolgen.

Antragsteller: Roland Reif, Leonard Deutsch, Felix Meyer, Kerry Hoppe


Gültigkeit: 5 Jahre

Strategic Foresight – Für eine sicherheitspolitische Strategie

Die Jungen Liberalen fordern die Schaffung einer transparenten geo- und sicherheitspolitischen Strategie mit klar definierten Zielen. Diese soll den Handlungsrahmen für die europäische Außen- und Sicherheitspolitik bilden und jedem Bürger in komprimierter Fassung zugänglich gemacht werden.

Diese soll insbesondere folgende Aspekte beinhalten:

Militärisch

  • Europäische Territorialverteidigung
    Darunter verstehen wir als Junge Liberale, dass die EU im Zuge der Hinwendung der USA zum pazifischen Raum seine konventionelle Territorialverteidigung unabhängig von ihren transatlantischen Partnern zu organisieren hat (Organisationsautonomie). Damit wollen wir die USA und Kanada entlasten und hierdurch das Bündnis stärken. Dazu muss die Bundeswehr in der Lage sein, die notwendigen Fähigkeiten zu gewährleisten. Diese Fähigkeiten sind am Besten im Kontext einer Europäischen Armee zu realisieren. Sie soll das Territorium der Europäischen Union für vier bis sechs Wochen gegen einen konventionellen Angriff verteidigen können.
  • Weltraum
    Die Jungen Liberalen fordern, dass die Bundesrepublik Deutschland auf Internationaler Ebene darauf hin wirkt, den Weltraum fortlaufend zu entmilitarisieren. Der Weltraumvertrag in seiner jetzigen Fassung muss überarbeitet und erweitert werden, um die aktuellen Herausforderungen privater und öffentlicher Nutzung des Weltraums und seiner Himmelskörper zu regeln.Parallel zu den Bemühungen für die Errichtung einer entmilitarisierten Zone ist es geboten, Vorkehrungen zu treffen, die die Europäische Union befähigen ihre Interessen im Weltall zu sichern. Dies ist notwendig, um realpolitisch auf die Möglichkeit einer fortschreitenden Militarisierung des Weltraum entgegen des Weltraumvertrages zu reagieren und hierdurch die Europäischen Interessen zu sichern.
  • Arktis
    Für die Arktis soll ein internationales Vertragswerk regeln, wie Rohstoffe umweltfreundlich und nachhaltig gewonnen werden können. Es soll auch territoriale Ansprüche regeln. Ein Schiedsgericht ist zu gründen, um bei Streitfragen auf eine gütliche Einigung hinzuwirken oder diese zu entscheiden. Konventionalstrafen sind unter Androhung militärischer Gewalt zu begleichen.Für die Sicherung der See-Handelswege ist ein eigenes Vertragswerke der Anrainerstaaten zu schaffen, dass die Durchfahrt gewährleistet und mögliche Erträge angemessen verteilt.

    Parallel zu den Bemühungen zur Schaffung eines internationalen Vertragswerks, ist es geboten, Vorkehrungen zu treffen, die die Europäische Union befähigen ihre Interessen in der Arktis zu sichern.

  • Internationale Gewässer
    Die Freiheit der See und Recht auf friedliche Durchfahrt sind essentielle Bestandteile der multilateralen Weltordnung, die seit Jahrzehnten Wohlstand und globales Wachstum ermöglicht. Die Marine muss in die Lage versetzt werden, um an internationalen freedom-of-navigation-Manövern teilnehmen zu können. Zur Durchführung dieser sollen weltweit ausgewählte EU-Marinestützpunkte errichtet werden.
  • Cyberspace
    Um den nötigen Schutz der Bevölkerung gegenüber Desinformation zu ermöglichen, müssen entsprechende Bildungskampagnen nach Finnischem Beispiel geschaffen und so früh wie möglich Bürgern der sichere Umgang mit Informationen im Internet beigebracht werden.Zur Vorbeugung und Regelung von Angriffen auf kritische Infrastruktur (Energie- und Wasserversorgung, Gesundheitswesen, etc.) ist ein digitales Kriegsvölkerrecht auf multilateraler Ebene zu vereinbaren.
  • Terrorismusbekämpfung im Ausland
    Die jüngste Vergangenheit hat gezeigt, dass ein strategieloses Vorgehen im Ausland wenig Aussicht auf Erfolg hat.Die anhaltende Bedrohung durch Terrorismus aus dem Ausland macht es erforderlich, auf europäischer Ebene Fähigkeiten zu entwickeln, die es ermöglichen Antiterrormaßnahmen vorzunehmen. Hierzu bedarf es spezialisierter Einheiten aller Truppengattungen. Sie sollen schnell Ziele im Ausland verwirklichen, ohne dabei eine dauerhafte Präsenz im Einsatzgebiet zu errichten.

    Gleichzeitig muss die militärische Terrorismusbekämpfung integrativ und gemeinsam mit der Diplomatie und Entwicklungshilfe vor Ort gedacht werden.

Diplomatisch

  • Multilaterale Zusammenarbeit
    Ein Europäischer Sitz im UNO Sicherheitsrat ist anzustreben. Die Bundesrepublik Deutschland bekennt sich zur NATO und der transatlantischen Zusammenarbeit.
  • Entwicklungszusammenarbeit
    Die Entwicklungszusammenarbeit ist gemeinsam mit der Diplomatie zentraler Bestandteil der europäischen und deutschen Sicherheitspolitik im Ausland. Zur Verwirklichung unserer Wertvorstellungen ist die Gewährleistung von Zahlungen an good-governance Prinzipien zu koppeln. Über deren Einhaltung hat die Europäische Union zu wachen.

Antragsteller: Maximilian Kretschmann, Moritz Fingerle


Gültigkeit: 5 Jahre

Konzept einer European Nuclear Deterrence

Das langfristige Ziel der Jungen Liberalen München ist und bleibt eine drastische Reduzierung bis hin zur Eliminierung von ABC-Waffen. Biologische und Chemische Waffen verurteilen wir bereits jetzt aufs Schärfste. Zum aktuellen Zeitpunkt bleiben atomare Waffen jedoch essenziell zur Abschreckung und Erhaltung eines Kräftegleichgewichts.

Konsequent zu unserer Forderung zum Europäischen Bundesstaat soll es eine europäische Sicherheits- und Verteidigungsstrategie inklusive europäischer Streitkräfte geben. Dies stellt ein zentrales Projekt nächster europäischer Integrationsschritte dar.
Damit muss es auch eine einheitliche europäische Strategie und einen klaren Operationsrahmen zur nuklearen Abschreckung geben.

Die Jungen Liberalen München fordern deshalb die Bundesregierung und insbesondere die Europäische Union dazu auf, ein neues Europäisches Organ zur Abschreckung und Sicherung des Friedens innerhalb von Europa mittels nuklearer Waffen mit einer europäischen Kommandostruktur in Zusammenarbeit mit bestehenden Bündnissen zu schaffen.

Dieses Thema bedarf aufgrund seiner Komplexität und Bedeutung weiterer Konkretisierungen und der Ausarbeitung von Konzepten. Wir wollen hier grobe, strategische Leitlinien einer solchen Entwicklung aufzeigen und an die von Präsident Macron formulierte Idee einer europäischen nuklearen Abschreckung anknüpfen:

  • Nukleare Waffen dienen zur Abschreckung und damit zur Sicherung von Frieden in Europa. Es muss rechtlich gewährleistet sein, dass der Einsatz ausschließlich als letzte Option im Verteidigungsfall erfolgt.
  • Die Kommandostruktur muss klar geregelt und demokratisch legitimiert sein.
  • Die Kommandostruktur muss gesamteuropäisch erfolgen und darf nicht unter Kontrolle einzelner Mitgliedsstaaten liegen.
  • Es soll signalisiert werden, dass Europa seinen Herausforderungen entschieden entgegentritt, dies gewährleitstet einen Zuwachs an Softpower und Souveränität der EU.
  • Hierbei soll eine enge Anbindung an die NATO erfolgen. Langfristig unterstützen wir eine Eingliederung in NATO-Strukturen, sofern rechtliche Fragen in Mitgliedsstaaten dazu geklärt sind. Dabei soll sich eine Europäische Nukleare Abschreckung als sinnvoller Baustein in die Neuausrichtung der NATO einfügen.
  • Eine gemeinsame europäische nukleare Abschreckung steht weiteren Anstrengungen zur Reduzierung von Atomwaffen weltweit und damit auch in Europa und der EU nicht im Weg. Dafür sollen trotz aller Differenzen weitere Verhandlungen mit Atommächten, insbesondere Russland, angestrebt werden, mit dem langfristigen Ziel einer komplett atomwaffenfreien Welt, sobald es die Sicherheitslage erlaubt.
  • Für eine European Nuclear Deterrence fordern wir eine faire Lastenverteilung
    innerhalb der EU.
  • Es braucht eine klare Struktur zur Gewährleistung fortlaufender Modernisierung
    und strategischer Anpassung an sich verändernde Gegebenheiten.
  • Dabei ist ein gemeinsamer europäischer, nuklearer Verteidigungsschirm nicht als (quantitative) Aufrüstung von Atomwaffen zu verstehen.

Antragsteller: Roland Reif, Joshua Heinrich, Moritz Fingerle


Gültigkeit: 5 Jahre

Rechtsstaatlichkeit für Alexej Nawalny und die russische Opposition

Die Jungen Liberalen München fordern mit Nachdruck die umgehende Freilassung von Alexej
Anatoljewitsch Nawalny und das Einstellen politisch motivierter Gerichtsprozesse. In sämtlichen
künftigen rechtlichen Belangen ist Herr Nawalny – wie es für alle russischen Bürger gelten sollte –
nach rechtsstaatlichen Prinzipien zu behandeln. Dies inkludiert insbesondere den freien Zugang
zu rechtlichem Beistand und dass relevante Gerichtstermine mit angemessenen Fristen
anzukündigen sind, um eine ausreichende Vorbereitung zu ermöglichen. Zudem ist die
Unabhängigkeit zwischen Politik, Justiz und Polizei sicherzustellen und eine freie
Berichterstattung auch unabhängiger Medien über Gerichtsverfahren muss möglich sein. Des
Weiteren fordern wir die sofortige Aufnahme von Ermittlungen wegen des Giftanschlages auf den
Oppositionspolitiker.

Wir fordern ein entschiedenes Handeln der Bundesregierung und der EU-Kommission, das
ausdrücklich Sanktionen einschließt. Die Mechanismen des Magnitzky Act, wie das Einfrieren von
Konten, Visaverweigerung etc., müssen endlich in Deutschland und auf Europäischer Ebene
verabschiedet werden. Wir begrüßen erste entsprechende Schritte gegen vier russische
Entscheidungsträger.

Darüber hinaus fordern wir die Bundesregierung und die EU-Kommission dazu auf den russischen
Botschafter und den ständigen Vertreter diesbezüglich einzubestellen.

Auch im Allgemeinen sind wir besorgt über die immer gravierender werdende Erosion
demokratischer und rechtsstaatlicher Prinzipien in der russischen Föderation und verurteilen
Repressionen gegen politische Oppositionelle scharf.


Antragsteller: Roland Reif, Felix Meyer, Jennifer Kaiser-Steiner, Tobias
Weiskopf, Phil Hackemann, Max-Malte Hansen


Gültigkeit: 5 Jahre

Keine Propaganda durch Olympia für China – Solidarität mit den Uiguren und “Freedom Games” für europäische Sportler

In China werden in Xinjiang/Ostturkistan die Volksgruppe der Uiguren in Internierungslager
gesteckt und “umerzogen”, Frauen werden zwangssterilisiert. Eine Zwangssterilisation einer
Volksgruppe erfüllt dabei den Tatbestand eines Völkermords.

Im Februar 2022 sollen die XXIV. Olympischen Winterspielen in der chinesischen Hauptstadt
Peking ausgetragen werden. Schon die olympischen Sommerspiele 2008 war für die chinesische
kommunistische Regierung eine gerne genutzte Möglichkeit für ihre weltweite Propaganda.

Die Jungen Liberalen München fordern daher das Internationale Olympische Komitee auf, die
olympischen Winterspiele 2022 nicht in Peking stattfnden zu lassen, solange die
Zwangsmaßnahmen gegen die Uiguren weitergehen, sondern den Ort zu verlegen und ggf. zeitlich
zu verschieben.

Sollte das IOC an den Spielen in Peking festhalten, fordern wir den Boykott der Olympischen
Winterspiele in Peking durch die Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Europäische
Sportlerinnen und Sportler dürfen nicht (unfreiwillig) Komparsen für chinesische Propaganda
werden, während anderenorts in China ein Völkermord im Gange ist.

Gleichzeitig dürfen die Sportlerinnen und Sportler, die sich lange Zeit und intensiv auf ihr
sportliches Highlight – möglicherweise das Highlight ihrer ganzen sportlichen Karriere –
vorbereitet haben, nicht die Leidtragenden werden. Daher sollen die EU Mitgliedstaaten für ihre
Sportlerinnen und Sportler “Freedom Games” als Ersatz für die Winterspiele in Europa
organisieren. Athleten anderer Staaten dürfen und sollen ebenfalls an den “Freedom Games”
teilnehmen sofern der Staat bzw. das jeweilige nationale Olympische Komitee die Winterspiele in
Peking ebenfalls boykottieren.

Die europäischen öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten sollen die olympischen Spiele in Peking
nicht übertragen und dafür ausschließlich die “Freedom Games” ausstrahlen.


Antragsteller: Felix Meyer, Roland Reif, Jennifer Kaiser-Steiner, Maximilian
Wiegand, Tobias Weiskopf, Albrecht Dorsel, Phil Hackemann,
Theresa Esser


Gültigkeit: 5 Jahre

Keine WM in einem Land der Sklavenarbeit – Katar 2022 boykottieren

München ist eine Fußballstadt – und egal ob man mit den Roten in der Allianz Arena oder mit den
Blauen im Grünwalder Stadion feiert: Im Zentrum steht der Fußball als Sport. Dieser bringt den
Münchnerinnen und Münchner viel Freude.

Bei der kommenden Weltmeisterschaft in Katar soll die deutsche Nationalmannschaft aber nun in
Stadien spielen die mit – anders ist es nicht zu bezeichnen – moderner Sklavenarbeit errichtet
worden sind. Sie leben in schlimmsten Wohnverhältnissen, werden teilweise um ihren Lohn
betrogen und arbeiten unter gefährlichen Umständen. Sie haben kein Recht auf Kündigung,
teilweise nicht einmal auf Heimreise. In so einem Umfeld ist der Fußball nicht nur Sport, sondern
neben Sport ein großes Geschäft. Eine WM neben einem Sportfest auch eine willkommene
Weltbühne für das Austragungsland. Fußball wird – auch ungewollt – politisch.

Die FIFA nimmt für sich in Anspruch, Menschenrechte ernst zu nehmen. In einem Beschluss vom
Mai 2017 erklärt sie: „Die FIFA ist bestrebt, innerhalb der Organisation und bei all ihren Tätigkeiten
ein diskriminierungsfreies Umfeld zu schaffen.“ Nach Artikel 4 der FIFA-Statuten zählt dazu die
Ablehnung jeglicher Diskriminierung u.a. aufgrund von Religion, Geschlecht oder sexueller
Orientierung. Im Katar ist Homosexualität gesetzlich verboten, werden Frauen durch gesetzliche
Regelungen stark benachteiligt und wird die individuelle Lossagung vom Islam als
Kapitalverbrechen verfolgt. Die Entscheidung pro Katar ist daher mit dem Anspruch eines
„diskriminierungsfreien Umfelds“ nicht zu vereinbaren – und auf gar keinen Fall mit liberalen
Grundwerten.

Wir fordern daher die FIFA auf die WM nicht in Katar stattfnden zu lassen, sondern in Ländern
austragen zu lassen, bei denen die Menschenrechte eingehalten werden.
Wenn die FIFA an der WM in Katar festhält, fordern wir vom DFB ein Boykott der WM 2021 in Katar.
Ebenso sollen Öffentlich-Rechtliche Sender WM Spiele aus Katar nicht übertragen.


Antragsteller: Christian Binder, Felix Meyer, Tobias Weiskopf


Gültigkeit: 5 Jahre

“LGBT-freie Zonen” haben in Europa keinen Platz

Wir verurteilen die ausgerufenen “LGBT-freien” und “LGBT-Ideologie freien” Zonen in Gemeinden, Landkreisen und Woiwodschaften Polens aufs Schärfste. Die Verurteilung des Europäischen Parlaments dieser Zonen begrüßen wir, fordern jedoch stärkere Schritte nicht nur des Parlaments, sondern auch nationaler Regierungen, des Europäischen Rates, des Rates der EU und der Europäischen Kommission. Insbesondere bei den Verhandlungen des EU Etats muss z.B. durch einen Rechtsstaatlichkeitsmechanismus klar sichergestellt sein, dass Länder, die rechtsstaatliche Prinzipien hintergehen und ganze Menschengruppen aus Regionen ausschließen wollen, nicht noch finanziell gefördert werden.


Antragsteller: Roland Reif, Felix Meyer


Gültigkeit: 5 Jahre

Völkermord an den Herero und Nama – Ersten Deutschen Völkermord im 20. Jahrhundert auch als solchen benennen

Die Jungen Liberalen stufen die Verbrechen, die an den Volksgruppen der Herero und Nama durch Deutsche „Schutztruppen“ in den Jahren 1904 – 1908 erfolgten, als Völkermord ein. Die Jungen Liberalen erkennen die besondere Verantwortung Deutschlands als ehemalige Kolonialnation an.

Wir fordern eine Bundestagsresolution zu dem Völkermord an den Herero und Nama, in dem auch eine Entschuldigung und die Einstufung als Völkermord zum Ausdruck kommen. Es darf nicht aus Angst vor Reparationszahlungen sein, dass die Bundesrepublik Deutschland die Anerkennung des ersten Deutschen Völkermords im 20. Jahrhundert immer noch verschleppt. Die Verhandlungen mit Namibia sind seit Jahren ins Stocken geraten.

Wir fordern die FDP-Bundestagsfraktion auf, eine Initiative für eine fraktionsübergreifende Bundestagsresolution zur Anerkennung als Völkermord zu starten.


Antragsteller: Felix Meyer


Gültigkeit: 5 Jahre