Die Energiewende in Deutschland ist eines der wichtigsten und ehrgeizigsten Projekte
unserer Zeit. Trotzdem sind erneuerbare Energien bisher noch nicht dazu in der Lage,
den Anforderungen an eine ausreichend sichere Energieversorgung gerecht zu werden.
Daher ist auch im Bereich der fossilen Brennstoffe an neue Technologien insbesondere
in der Förderung zu denken.
Das Aufbrechen von Gestein, um bisher verschlossene Erdgasquellen zu gewinnen
(sogenanntes Hydraulic Fracturing) bietet einiges an Potenzial um die
Versorgungssicherheit in Deutschland zu unterstützen und Deutschland von äußeren
Einflüssen unabhängig zu machen. Nichtsdestotrotz müssen die Sicherheit der
Grundwasserversorgung und ein sinnvoller Schutz der Umwelt gewährleistet sein.
Die Technologie ist also weiter zu erforschen und auf ihre Vereinbarkeit mit dem
Umweltrecht zu prüfen. Wenn es um den Einsatz geht, sieht die FDP die Studie der
Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe als wegweisend. In dieser werden
folgende Bedingungen zu einer sicheren, alternativen Gasförderung beschrieben:
· Standortbezogene Planung zur Vermeidung von Verunreinigungen des Grundwasser
· wasserdichte Ausführung des Bohrplatzbelages um Versickerung von toxischen
Chemikalien in den Untergrund zu verhindern
· strikte Einhaltung des Genehmigungsverfahrens um Kontaminationsgefahren
generell auszuschließen (das geltende Umwelt- und Planungsrecht bietet bereits heute
genügend Instrumentarien, um den Großteil der Kontaminationsgefahren
auszuschließen)
· exakte Planung und Berechnung der herbeigeführten Risse und deren Ausbreitung
Wir fordern zum Zweck der Risikoabschätzung der Technologie eine unabhängige
Studie zur potentiellen Schädlichkeit der verwendeten Substanzen. Diese muss durch
Universitäten durchgeführt, transdiziplinär aufgestellt und durch den Staat finanziert
werden. Risiken, aber auch neue (risikoärmere) Alternativen zu den bis 2007
verwendeten schädlichen Fluiden müssen überprüft und erforscht werden. Dass
schädliche Chemikalien, die vor 10 Jahren in diesem Verfahren verwendet wurden,
mittlerweile durch andere, unschädliche Chemikalien ersetzt werden können, ist ein
wichtiger Punkt, der in der Debatte um Hydraulic Fracturing nicht zu vernachlässigen
ist. Auch im Hinblick auf das negative Bild der Öffentlichkeit von diesem Verfahren
sehen wir Handlungsbedarf. Dieses Bild beruht auf Hysterie, Panikmache und
Uninformiertheit.
Daher fordern wir ein Konzept, das unabhängig und sachlich über die Vor- aber auch
die potenziellen Nachteile des Hydraulic Fracturings informiert. Wird eine neue
Methode, die keine bedenklichen Fluide einsetzt, gefunden, so ist diese Methode
umzubenennen und auch durch die FDP nur umbenannt zu gebrauchen um eine
deutliche Abgrenzung zum vorherigen, schädlichen Fracking zu gewährleisten. Nur
durch sachliche Information kann Hysterie und Blockade wirksam entgegnet werden.
Gültigkeit: unbegrenzt