Der Beschluss des FDP-Präsidiums, „Fahrplan Zukunft – Eine Politik für das Auto“, legt den Schwerpunkt ausschließlich auf das Auto und den Individualverkehr und vernachlässigt dabei entscheidende Aspekte einer modernen Verkehrspolitik. Die Jungen Liberalen München erkennen die Bedeutung des Autos, insbesondere im ländlichen Raum, durchaus an. Es ist unbestritten, dass das Auto in vielen Regionen ein
unverzichtbares Verkehrsmittel ist und auch künftig eine zentrale Rolle spielen wird. Zudem erkennen wir einzelne Punkte des Beschlusses, wie die Forderung nach dem Führerschein ab 16 oder der Grünen Welle durch Digitalisierung ausdrücklich als richtig und wichtig an.
Allerdings zeigt sich bereits jetzt, dass eine einseitige Fokussierung auf das Auto der Vielfalt an Mobilitätsbedürfnissen in einer wachsenden Stadt wie München nicht gerecht wird. Der Beschluss bleibt hinter den Anforderungen einer ganzheitlichen und zukunftsorientierten Verkehrspolitik zurück. Eine solche Politik sollte alle Verkehrsträger – vom Auto über den öffentlichen Nahverkehr bis hin zu Fahrrädern und Fußgängern – effizient berücksichtigen.
Wir fordern daher die Stadt München und die FDP auf, ein Mobilitätskonzept zu entwickeln, das über das Automobil hinausgeht und alle Verkehrsteilnehmer gleichermaßen betrachtet. Dieses Konzept soll insbesondere folgende Punkte umfassen:
- Die Stadt muss die Infrastruktur für den öffentlichen Nahverkehr sowie für Radfahrer und Fußgänger ausbauen. Es braucht intelligente Verkehrsplanung, die alle Verkehrsteilnehmer gleichermaßen einbindet und fördert.
- Die Stadt sollte verstärkt auf klimafreundliche Technologien setzen und innovative Mobilitätslösungen wie autonomes Fahren oder intelligente Verkehrssteuerungssysteme erproben.
- Eine moderne Verkehrspolitik muss auch immer die Lebensqualität der Menschen im Blick haben. Das bedeutet, dass öffentliche Räume erhalten und aufgewertet werden und nicht durch eine einseitige Automobilpolitik belastet werden.
Wir fordern ein Umdenken in der Verkehrspolitik, weg von der einseitigen Fixierung auf das Auto hin zu einer umfassenden und zukunftsfähigen Mobilitätsstrategie, die alle Verkehrsteilnehmer berücksichtigt. München braucht eine Verkehrspolitik, die wirklich allen Bürgerinnen und Bürgern dient – nicht nur den Autofahrern.