Null-Toleranz für Mobbing

Mobbing ist einer der Hauptursachen für psychische Krankheiten, insbesondere im Kindesalter. Dennoch wird häufig immer noch verharmlost und weggesehen, wenn andere Opfer von sozialer Gewalt werden. Dabei greifen derartige Übergriffe massiv in die persönliche Freiheit und körperliche Unversehrtheit anderer Menschen ein. Deshalb können wir Junge Liberale dies nicht akzeptieren und fordern eine Null-Toleranz-Strategie gegen Mobbing.

Insbesondere in kontrollierten Umgebungen wie der Schule darf Mobbing keine Chance haben. Wir fordern:

  • Lehrer sollen gezielt und regelmäßig in der aktiven Erkennung und Bekämpfung von Mobbing sowie im Umgang mit Tätern und Opfern geschult werden.
  • Jede Schule soll mindestens (ab 500 Schülern jeweils) einen Schulpsychologen oder/und einen Sozialpädagogen beschäftigen, an den sich alle Schüler und Lehrer jederzeit wenden können. Zudem sollen sie mindestens einmal im Jahr seine Sprechstunde verpflichtend besuchen.
  • Es sollen regelmäßig Aufklärungsveranstaltungen an Schulen stattfinden, in denen Mobbing thematisiert und dagegen vorgesorgt wird. Hierzu sollten periodisch auch alle Eltern eingeladen werden.
  • In Fällen von Mobbing muss der Täter ein verpflichtendes Gespräch mit dem Schulpsychologen / Sozialpädagogen führen. Zudem sind stets die Eltern zu einem Gespräch mit ihm oder dem Klassenlehrer einzubestellen, in dem auch über die Prävention von Mobbing zuhause aufgeklärt wird. Lehrkräfte, die sich am Mobbing beteiligen, sind zu entlassen.
  • Bei besonders schweren Fällen von Mobbing, insbesondere solche, die mit körperlicher Gewalt, sexuellen Übergriffen oder der Verbreitung von Nacktfotos einhergehen, ist die Staatsanwaltschaft einzuschalten, welche Maßnahmen nach dem Jugendstrafrecht ergreift.
  • Auch Fälle außerhalb des Schulgeländes, etwa im Internet, sind von den Schulen zu erfolgen. Sie sollen rechtssicher und anonym beim Schulpsychologen /Sozialpädagogen über ein Online-Formular (Kummerkasten) gemeldet werden können.
  • Im Sportunterricht sollen nach Möglichkeit getrennte Umkleide- und Duschkabinen  installiert werden.
  • Jede Schule soll Auszeichnungen zur Zivilcourage vergeben können, mit denen z.B. Schüler geehrt werden, die einem Mobbing-Opfer zur Hilfe gekommen ist. Diese Auszeichnungen werden im Zeugnis vermerkt.

Mobbing ist auch unter Erwachsenen, etwa am Arbeitsplatz, ein Problem. Daher fordern wir:

  • Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales soll ein Multiplikatorenprogramm zum “Kampf gegen Mobbing” entwickeln. Aus jedem Unternehmen soll einmal jährlich eine Person kostenfrei an einer Ausbildung zum Multiplikator teilnehmen können, welche wiederum weitere Mitarbeiter entweder zum Seminarleiter ausbilden kann oder betriebsinterne Schulungen und Maßnahmen gegen Mobbing umsetzen kann.
  • Mobbing soll ausdrücklich als Straftatbestand aufgenommen werden. Hierzu braucht es auch eine einheitliche, klare Definition

Antragsteller: Phil Hackemann


Gültigkeit: 5 Jahre

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