Am Dienstag den 01.12.2020 haben die Stadtratsfraktionen der CSU, Linkspartei und ÖDP/FW einen gemeinsamen Antrag vorgestellt, der ein 365-€-Ticket für den gesamten MVV ab dem Fahrplanwechsel 2023 fordert. Die Jungen Liberalen (JuLis) München sehen darin die Verfehlung von Prioritäten und fordern stattdessen einen stärken ÖPNV-Ausbau.
„Entweder die sind 8 Monate zu spät oder 4 zu früh dran. Das schaut eher nach Aprilscherz aus als vernünftige Politik! Was Linkspartei und CSU aber wohl eint bei dem Vorhaben ist der Populismus und der Wille die Grün-Rote Rathaus-Mehrheit zu ärgern. 365-€-Ticket klingt erstmal gut – auch wenn es für München nicht sinnvoll ist.“, ärgert sich Felix Meyer, Stadtvorsitzender der JuLis München. „Die MVG stößt in den Stoßzeiten schon heute an ihre Kapazitätsgrenze. Was wir also brauchen ist ein massiver Ausbau des ÖPNVs, um auch in Zukunft ein funktionierenden öffentlichen Nahverkehr in dieser wachsenden Stadt zu haben.“
„Sinnvoll ist das 365-€-Ticket für Schüler, Azubis und Studierende. Diese Gruppen sind auf den ÖPNV in besonderer Weise angewiesen und haben gleichzeitig regelmäßig nur wenig Geld zur Verfügung. Jetzt aber die Fahrtickets für alle noch mehr zu subventionieren ist reiner Populismus. Der ÖPNV hat einen Wert. Wer die U-Bahn benutzt hat selbst einen Nutzen – und sollte dafür auch seinen Beitrag zahlen. Das ist sozial gerecht und fair.“, erklärt Meyer. „Am Ende haben wir auch nichts für das Klima gewonnen, wenn die Tickets zwar günstig sind, aber dennoch nicht mehr Leute mit Bus, Tram und U- und S-Bahn fahren, weil diese immer überfüllt sind. Gebot der Stunde ist also: Ausbau, Ausbau, Ausbau. Dafür brauchen wir Geld. Daher ist die Subventionierung von Ticketpreisen aka des Status Quos eine falsche Priorität die München langfristig schadet.“
„Im Januar nimmt das neue Mobilitätsreferat die Arbeit auf. Wir wünschen Georg Dunkel einen guten Start in die Arbeit. Gleichzeitig wünschen wir uns, dass er es schafft nicht nur kurz- und mittelfristig auf mehr Radverkehr und Trams zu setzen, sondern auch den ÖPNV langfristiger im Blick zu haben.“, so Meyer. „Wir brauchen in München wieder mehr Planungen und Priorität bei der U-Bahn – die letzte Erweiterung ist bereits 10 Jahre her! Und wir brauchen endlich auch den S-Bahnring – Nord und Süd.“