Das getrennte Sammeln ist heute Voraussetzung für das werstoffliche Recycling. München muss hier endlich in Bewegung kommen um die neuen Quoten des Verpackungsgesetzes seit 01.01.2019 auch zu erreichen. Der Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) und seine erste Werkleiterin Kristina Frank blockieren das – auch gestern im Stadtratshearing zur “Circular Economy”.
“München sammelt 5kg Verpackungsmaterial zum Recyceln pro Kopf und Jahr – der Bundesschnitt sind über 30 kg. Das liegt auch an der besonderen Lösung die wir in München gewählt haben: Die Werstoffinseln. Es hat sich gezeigt, dass diese nicht geeignet sind, genug zu sammeln um die neuen Quoten zum wertstofflichen Recycling des Verpackungsgesetzes umzusetzen. Andere Städte setzen seit Jahren auf die Gelbe Tonne. Heute machen es viele Städte u.a. Nürnberg, Augsburg, Stuttgart und Berlin mit der sogenannten Wertstofftonne noch besser. Dort können nicht nur Verpackungsmaterialien sondern auch stoffgleiche-Nicht-Verpackungen gleich mitentsorgt werden. Das wäre eine haushaltsnahe Entsorgungsmöglichkeit für die Bürgerinnen und Bürger die dann auch zu höheren Sammel- und damit Recyclingquoten führen. Nur so erfüllen wir die gesetzlichen Vorgaben.” erklärt Felix Meyer, Vorsitzender der Jungen Liberalen München.
“Das Stadtratshearing zur Circular Economy, das gestern stattfand und sich im zweiten Teil mit der gelben Sammlung befassen sollte, brachte diese Diskussion nicht weiter. Zum einen wurde die Werstofftonne gar nicht angesprochen. Zum anderen hat keiner der Vortragenden erklärt was an den Werstoffinseln, die auch von Privaten Entsorgern betrieben werden, jetzt wirklich besser sein soll als an der gelben Sammlung. Kritik aus der Wissenschaft zum wertstofflichen Recycling ist natürlich willkommen – hilft uns aber nicht die gesetzlichen Vorgaben die es eben gibt und erfüllt werden müssen auch zu erfüllen.” so Meyer weiter.
“Größte Kritik war, die Möglichkeit von illegalen Mülltransporten ins Ausland. Das Risiko, dass schwarze Schafe das machen, besteht ja aber nicht nur bei der gelben Sammlung sondern auch jetzt mit den Wertstoffinseln. Dieses Misstrauen gegenüber privaten Entsorgern besteht offenbar in der Form nur in München. Hier brauchen wir mehr und dichtere staatliche Kontrollen, damit der Müll nicht illegal exportiert werden kann, anstatt das System als Ganzes abzulehnen.” ergänzt der Stadtvorsitzende Meyer
“Ich hatte wirklich die Hoffnung, dass mit der Kommunalreferentin Frank endlich auch Vernunft Einzug hält und wir die Instrumentarien, die uns das Kreislaufwirtschaftsgesetz gibt nutzen, um München zum Recycling Vorbild zu machen. Es zeigt sich einmal mehr, dass Söders Versuch ökologische Politik in seine Partei zu bringen, schon auf dem Weg von der Staatskanzlei zum Rathaus scheitert. Frau Frank ist nicht mutig genug um neue Wege zu gehen – die anderswo schon erfolgreich getestet wurden. Ebenso setzt sich der Trend fort, dass der AWM seine 1. Werksleiter besser im Griff hat als andersherum. Unmutig und Verwaltung nicht im Griff – das war gestern wohl die schlechteste Bewerbung für den Rathauschefposten abgeben konnte.” zieht Meyer sein Fazit.