Das nach seinem Marktwert gemessen größte Unternehmen der Welt, Apple, will eigenen Angaben zufolge rund eine Milliarde Euro in seinen Münchner Standort investieren. Entstehen soll ein Europäisches Zentrum für Chip-Design, an dem unter anderem an den Themen 5G und Stromspartechnologien geforscht werden soll. Für Deutschland, das nicht gerade für seine Vorreiterrolle im Bereich der Digitalisierung bekannt ist, und insbesondere für die bayerische Landeshauptstadt bietet dieses Investment eine große Chance, auf dem internationalen Markt wieder an Bedeutung zu gewinnen. Zeitgleich entstehen neue hochwertige Arbeitsplätze in einer Wachstumsbranche, die nicht nur für gut ausgebildete Fachkräfte, sondern vor allem auch für junge Menschen attraktiv sind. Dadurch erfährt München auch als Standort für Studenten eine weitere Aufwertung.
Worüber sich jede Großstadt in Europa freuen würde, darüber regt sich im so fortschrittlichen München bereits kurz nach der Veröffentlichung der Pläne erster Widerstand. Ein Antrag der ÖDP und der Wählergruppe München-Liste im Stadtrat will dem Unternehmen möglichst frühzeitig erste Steine in den Weg legen. Die Befürchtung: Die Stadt und ihr Wohnungsmarkt vertragen nicht so viele neue hochqualifizierte Arbeitskräfte.
„Die Argumentation der Initiatoren dieses Anti-Apple-Antrags im Münchner Stadtrat ist direkt in mehrerlei Hinsicht besorgniserregend. Allem Anschein nach wurde in den letzten Jahren einer derart schlechte Wohnungsbaupolitik betrieben, dass eine 1,5mio Einwohner Stadt nun Angst davor hat, wenn ein Weltkonzern Milliarden Euro in den Standort investieren und dadurch neue Arbeitsplätze schaffen will. Zeitgleich zeigt die Verhinderungstaktik auf, wie gering das Verständnis für eine moderne und zukunftsorientierte Industrie in der Landeshauptstadt ist, die auch für junge Leute und kommende Generationen attraktiv ist.“, so Leonard Deutsch, Co-Vorsitzende/r JuLis München.
„Solch eine Chance, bei der München einen Riesenschritt in Richtung Zukunft machen kann, schon im ersten Atemzug zunichtemachen zu wollen – das muss man erst mal hinbekommen. Wir hoffen, dass sich die Initiatoren mit ihrer rückwärtsgewandten Politik nicht durchsetzen können, und die Stadt München stattdessen zukunftsorientiert handelt.“, ergänzt Cora Anuth, Co-Vorsitzende der JuLis München.